Die Autoren des Klimaschutzplans sind Herr Roland Merkl und Herr Stefan Hüttl, beide Lehrkräfte am HCA-Gymnasium.
Die Folgen des Klimawandels lassen sich heute überall erkennen – auf lokaler, regionaler und globaler Ebene. Die durchschnittlichen Temperaturen steigen, die Niederschläge nehmen ab und Wetterextreme nehmen zu, auch bei uns in der Oberpfalz. Als Bildungseinrichtung sieht sich das HCA-Gymnasium in besonderer Verantwortung, nicht nur den Klimawandel im Unterricht zu thematisieren, sondern auch konkrete Maßnahmen umzusetzen und das Thema Klimaschutz unter Beteiligung möglichst vieler Akteure an der Schule langfristig zu etablieren. Mit dem Schulentwicklungsprojekt „Klimaschule“ möchte das HCA-Gymnasium diese Ziele umsetzen und seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Bereits an der Schule begonnene, aber wenig vernetzte Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit sollen durch die Zielsetzung einer Zertifizierung als Klimaschule verbunden werden. Darüber hinaus zeigen sich in vielen Bereichen vielversprechende Ansätze, die aber zum Teil noch nicht genügend Akteuren bekannt waren oder durch ergänzende Maßnahmen erweitert werden können. Zudem führt das Engagement von Frau Guist, die als Physiklehrkraft des HCA-Gymnasiums Multiplikatorin für die Oberpfälzer Gymnasien beim Projekt „LMU-Klimakoffer“ ist und dieses Projekt auch an ihrer eigenen Schule betreut, zu einer verstärkten Schwerpunktsetzung der Schule im Bereich Klimawandel und Nachhaltigkeit.
Somit zeigte sich eine motivierende Ausgangssituation, die in allen beteiligten Gremien auch so eingeschätzt wurde. Auf Initiative des Schulleiters Herrn OStD Zänker begannen die einzelnen Gremien ab September 2022 über das HCA als Klimaschule zu diskutieren: Personalvertretung, Schülersprecher, Elternbeirat, Klassensprecherversammlung, Schulforum und Lehrerkonferenz wurden in diesen Prozess einbezogen.
Aufgrund der überwältigenden Zustimmung von allen Akteuren aus allen Gremien nahm das Projekt Klimaschule rasch an Fahrt auf. Schnell gründete sich ein Arbeitskreis, dessen Mitglieder sich als Ansprechpartner unterschiedlichen Bereichen zuordneten:
Schulleiter und Kontakt zum Sachaufwandsträger: Herr Zänker
CO2-Abdruck: Herr Meinl und Herr Huber
PV-Anlage: Herr Nerb und Herr Witt
Auftaktveranstaltung: Herr Bischoff, Frau Rösch und Frau Schmidt-Hartmann
Klimaschutzplan: Herr Merkl und Herr Hüttl
Nach einer Sammlung der Ansätze und Ideen wurden im Arbeitskreis Schwerpunktfelder festgelegt, die sich im Klimaschutzplan wiederfinden sollten. Von entscheidender Bedeutung war dabei, möglichst viele Akteure der Schule mitzunehmen und für das Projekt Klimaschule zu motivieren.
Als Schirmherr für das Projekt Klimaschule konnte Herr Richard Reisinger, Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach, gewonnen werden.
Das HCA möchte als Bildungseinrichtung seinen Teil dazu beitragen, dass auch künftige Generationen einen lebenswerten Planeten mit einer intakten Umwelt vorfinden. Das soll mit Hilfe des Konzepts der Klimaschule gelingen, so dass sich Schüler, Lehrer und Eltern möglichst nachhaltig verhalten und bewegen und „enkeltauglich“ leben.
Die Etappen bis zur Beantragung der Zertifizierung im Überblick:
14.10.2022 Personalvertretung: Vorstellen des Projekts Klimaschule und Zusage der Unterstützung
14.10.2022 Schülersprecher: Vorstellen des Projekts Klimaschule und Zusage der Unterstützung
24.10.2022 Elternbeirat: Vorstellen des Projekts Klimaschule und Zusage der Unterstützung
28.10.2022 Klassensprecherversammlung: Vorstellen des Projekts Klimaschule und Sammeln von Ideen für die Umsetzung
09.11.2022 Schulforum: einstimmiger Beschluss zur Anmeldung und Zertifizierung als Klimaschule in Anwesenheit eines Vertreters des Landratsamtes Amberg-Sulzbach als Sachaufwandsträger
15.12.2022 Lehrerkonferenz: einstimmiger Beschluss zur Anmeldung und Zertifizierung als Klimaschule
28.03.2023 Klassensprecherversammlung: Informationen zu CO2-Fußabdruck, Klimaschutzplan und Ablauf der Auftaktveranstaltung – Klassensprecher als Multiplikatoren
17.04.2023 Lehrerkonferenz: einstimmige Verabschiedung des Klimaschutzplans
24.04.2023 Schulforum: einstimmige Verabschiedung des Klimaschutzplans
26.04.2023 Veröffentlichung des Klimaschutzplans auf der Homepage der Schule und in einem digitalen Elternbrief sowie Beantragung der Zertifizierung über das bayerische Schulportal
Impressionen von der Auftaktveranstaltung am 30.03.2023 finden Sie hier.
Die Befragung im Mobilitätssektor wurde von Herrn Huber und Herrn Meinl durchgeführt.
362 Schülerinnen und Schüler sowie 49 Lehrkräfte gaben in der Umfrage Auskunft über ihr persönliches Verhalten und ihre Mobilität. Die Ergebnisse der Umfrage wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung durch ein Quiz mit Selbsteinschätzung an die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer weitergegeben.
Generell zeigt sich, dass der Mobilitätssektor für über 50% der THG-Gesamtemissionen verantwortlich ist. Daneben spielen Strom und Wärme mit zusammen etwa 1/3 der THG-Gesamtemissionen eine größere Rolle. Für die Zeit nach der Erstzertifizierung zeigen sich damit Handlungsfelder auf, die den CO2-Fußabdruck des HCA wesentlich beeinflussen und in einer zweiten Phase als bereits zertifizierte Klimaschule auf die Agenda sollen.
Zur Erstzertifizierung wurden die Handlungsfelder „Abfall“, „Einkauf“, „Kommunikation und Vernetzung“, „Kompensation und C-Bindung“, „Strom“ und „Wärme“ gewählt. Die Bereiche „Ernährung“ und „Mobilität“ wurden zunächst zurückgestellt, da in diesen Bereichen noch umfangreiche Gespräche mit externen Partnern wie z.B. der Mensabetreiberin geführt werden müssen. Auch in anderen Bereichen, wie z.B. hinsichtlich der PV-Anlage, werden die Entscheidungen vom Landratsamt als Sachaufwandsträger getroffen werden müssen.
Die für die erstmalige Zertifizierung gewählten Handlungsfelder sind auch deshalb als Schwerpunkte gewählt worden, da dem Projektteam die Beteiligung möglichst aller Akteure in der Schule sehr wichtig war. So soll der Schwerpunkt „Kommunikation und Vernetzung“ das Bewusstsein für das Projekt Klimaschule bei Schülern, Lehrern und Eltern wecken und dadurch für weitere Ideen zur konkreten Umsetzung sorgen. Die Etablierung unseres Gymnasiums als Klimaschule führt zu weiteren Synergieeffekten, die dann von möglichst vielen Akteuren der Schule umgesetzt und getragen werden sollen.
„Kompensation und C-Bindung“ zielen in eine ähnliche Richtung, da durch die Beteiligung vieler Zielgruppen ein gemeinsames Bewusstsein für dieses Thema geweckt wird und es so im Alltagsgeschehen der Schule verankert werden kann. Deswegen tragen auch Schüler Verantwortung für die Umsetzung der Ziele, z.B. als Energiebeauftragte bzw. Klimascouts.
In den beiden Bereichen „Abfall“ und „Einkauf“ zeigte sich sehr schnell, dass durch eine Reihe von Maßnahmen eine umgehende Verbesserung der Nachhaltigkeit an unserem Gymnasium erreicht werden kann. Auch werden diese Maßnahmen von einer Vielzahl an Akteuren getragen – von Lehrkräften über die Schülermitverantwortung bis hin zu den Eltern.
Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Anzahl der Maßnahmen im Klimaschutzplan und spiegelt den aktuellen Stand der Umsetzung wieder. Es finden sich 35 Maßnahmen im Klimaschutzplan.
Das Schulentwicklungsprojekt Klimaschule ist am HCA-Gymnasium auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Innerhalb kurzer Zeit konnten viele Projekte angestoßen werden oder bereits vorhandene Projektideen verwirklicht werden. Das ist nach der hoffentlich gelungenen Erstzertifizierung Ansporn und Herausforderung für uns zugleich in diese Richtung weiterzugehen.
Besonders wichtig ist es uns, alle Akteure der Schule mitzunehmen, für die Thematik zu sensibilisieren und das Konzept der Klimaschule nachhaltig bei uns zu etablieren. Von zentraler Bedeutung sind unsere Schüler, die durch das Übernehmen klimarelevanter Aufgaben Verantwortung tragen sollen und auch über die Schule hinaus ein geschärftes Bewusstsein für Klimawandel und Schutzmaßnahmen bekommen sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist auch die noch breitere und nachhaltigere Etablierung im Lehrerkollegium ein nächster Schritt, den wir gehen wollen.
Großes Potential ist im Bereich der PV-Anlage vorhanden, die zusammen mit dem Sachaufwandsträger und externen Partnern verwirklicht werden soll. Mittelfristig soll vor allem auch an der Mobilität angesetzt werden, da diese ja für mehr als die Hälfte der Emissionen verantwortlich ist.
Gemeinsam werden wir diese Herausforderungen anpacken und hoffentlich auch meistern können, denn die Entwicklung hin zu einer Klimaschule und den damit verbundenen Maßnahmen ist Lehrern, Schülern und Eltern am HCA ein großes Anliegen.
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